Toller Austausch zwischen Emek-Hefer und Burbach – Schüler aus Israel besuchten Sekundarschule Burbach-Neunkirchen
„Wir freuen uns über den Austausch und den Besuch in Burbach“, zog jetzt Mechthild Ermert-Heinz, Schulleiterin der Gemeinschaftlichen Sekundarschule Burbach-Neunkirchen anlässlich eines einwöchigen Aufenthalts einer Schülergruppe aus dem israelischen Partnerkreis Bilanz. Nachdem im Frühjahr eine Gruppe von Schülern der Burbacher Schule im Nahen Osten unterwegs war, konnten nun Schülerinnen und Schüler der Ramt-Yam-Highschool mit den Lehrern Eran Sasson und Orna Nagar im südlichen Siegerland begrüßt werden.
Ein spannendes, aufregendes und emotionales Programm erwartete die Gäste. Den Auftakt der Besuchswoche bildete die Auseinandersetzung mit einem Bild von Edna Amit, das einen Leuchtturm und ein Segelschiff zeigt. Sie ist eine Überlebende des Holocaust, die später als Lilly Bobasch im Kreis Emek-Hefer bis 2010 lebte. „Sie malte das Bild in Theresienstadt, als sie etwa im gleichen Alter wie die Austauschschüler war“, schildert Ermert-Heinz. „Passend zum Bild lautete daher das Motto der Woche „Sei ein Leuchtturm“ im Sinne von Vorbildsein.“
Wie konnten die Gräuel der NS-Zeit geschehen? Was hätte ich getan? oder Kann ein Einzelner etwas ändern? waren Fragen, die in Diskussionsrunden intensiv besprochen wurden. „Allen war und ist dieses Thema wichtig und ich denke, es ist ein wesentlicher Bildungsauftrag einer Schule, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen“, so die Schulleiterin zu den Beweggründen. Neben den Diskussionen halfen auch praktische Arbeiten dabei, die Erinnerung an die Geschichte wachzuhalten. Jeder Teilnehmer gestaltete ein persönliches Erinnerungsbuch und Acrylbilder zum Thema. Außerdem wurde eine Lichtinstallation in der Pausenhalle angebracht, die an den Austausch erinnern und alle mahnen soll, aufmerksam zu sein und Verletzungen der Menschenwürde nicht hinzunehmen, sondern sich vielmehr für seinen Nächsten einzusetzen. Eine Fahrt zur Gedenkstätte Hadamar und der Besuch des El-De-Hauses in Köln erinnerten eindrucksvoll an die Geschehnisse des Holocaust.
Darüber kam aber auch die Unterhaltung nicht zu kurz. Ein Besuch im Kletterpark in Bad Marienberg, eine Fahrt nach Dortmund in das Fußballmuseum und eine Stippvisite zum Lichtkunstmuseum in Unna rundeten die Woche ab.
Einig waren sich zum Abschluss alle, dass der Austausch weiter fortgesetzt werden soll: „Am Ende flossen Tränen, als es Abschied nehmen hieß“, schildert Ermert-Heinz. „Gerne möchten wir die Kontakte weiter intensivieren und ich hoffe, dass im kommenden Jahr wieder eine Gruppe nach Israel reisen kann und ein Besuch in Burbach ebenfalls wieder möglich ist. Ein Dank geht an alle, die die Begegnung ermöglichen, wie zum Beispiel der Kreisjugendring. Auf israelischer Seite kümmert sich Yoni Scherzer um die Organisation. Auch hierfür vielen Dank.“